Atemtherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2022, 16:07 Uhr
Was versteht man darunter?
In stressigen Situationen bleibt uns manchmal noch nicht einmal "Zeit zum Luftschnappen". Aus dieser Redensart geht deutlich hervor, wie sich Atmung und geistig-seelische Verfassung gegenseitig beeinflussen. Falsches, vor allem zu flaches Atmen kann zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff führen und den Körper in seiner Leistungsfähigkeit und in seinem Wohlbefinden stark beeinträchtigen.
Die Atemtherapie versucht diese Defizite auszugleichen und soll es Ihnen ermöglichen, auch in belastenden Situationen kontrolliert und richtig zu atmen. Die Atemübungen fördern darüber hinaus die Sauerstoffaufnahme in der Lunge und sollen Muskelverspannungen lösen. Die Atemtherapie hat aber mittlerweile auch einen festen Platz in der Rehabilitation nach Operationen im Brustbereich oder zur unterstützenden Behandlung von Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma, chronische Bronchitis, Mukoviszidose) als Heimlmittel gefunden. Auch in der Geburtsvorbereitung ist das Erlernen des richtigen Atmens ein wichtiges Element.
Wie wirkt die Methode?
Bei einer zu flachen Atmung wird die gesamte Kapazität der Lunge nicht vollständig ausgenutzt. In den Lungenbläschen verbleibt dann immer noch ein Teil verbrauchter Luft. Das kann die Sauerstoffversorgung der Körpergewebe beeinträchtigen. Die Muskeln und Organe - aber vor allem das Gehirn -erreichen nicht ihre volle Leistungsfähigkeit. Auch das allgemeine körperliche und seelische Wohlbefinden leidet.
Das Atmen wird über das vegetative Nervensystem gesteuert. Umgekehrt kann das vegetative Nervensystem über die Atmung beeinflusst und harmonisiert werden. Unter Anleitung eines geschulten Therapeuten ist es möglich, die Atemtechnik so zu verfeinern, dass sich die Sauerstoffversorgung der Körpergewebe bessert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Zwerchfellatmung. Das Zwerchfell ist ein wesentlicher Teil der Atemmuskulatur. Das merken Sie, wenn Sie einmal richtig tief einatmen. Das Zwerchfell wölbt sich dann nach unten und der Bauch wird nach vorne gedrückt.
Übungen zum Selbermachen
Die Lippenbremse
Die so genannte Lippenbremse hilft bei Anfällen von Atemnot, wenn auf Grund einer Engstellung der Bronchien die Ausatmung erschwert ist. Das ist beim Asthma bronchiale und bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung der Fall. Die Lippenbremse hilft die Lungen zu entleeren und sorgt damit für einen besseren Gasaustausch: Spitzen Sie beim Ausatmen die Lippen und atmen gegen diesen Widerstand aus. Sie müssen die Luft nicht herauspressen, sondern die Ausatmung verläuft passiv. Sie bekommen ein gutes Gefühl dafür, wie sich die Lunge leert. Nun atmen Sie durch die Nase ruhig wieder ein. Ausatmen dann erneut über die Lippenbremse.
Die Zwerchfellatmung
So trainieren Sie Ihre Zwerchfellatmung: Stellen Sie sich aufrecht mit geschlossenen Füßen hin. Die Arme hängen locker herab. Jetzt stellen Sie sich vor, dass Ihr Bauch ein Blasebalg sei, der die Luft durch die Luftröhre hinausbläst. Atmen Sie ein und blähen den "Blasebalg" richtig auf. Dann drücken Sie die Luft mit dem Blasebalg wieder aus der Lunge hinaus. Legen Sie dabei die Hände auf den Bauch und spüren Sie seinem Heben und Senken während des Atmens nach. Nach wenigen Minuten verspüren Sie eine tiefe Entspannung und Ihr Körper ist mit Sauerstoff aufgetankt.
Siehe auch:
Quelle: AOK